Mittwoch, 29. Januar 2014

121-130

rîlîche sol turnieren,
den müezen schône zieren
ros unde wâpenkleider:
jô darf er wol ir beider,
sol im sîn vrouwe nîgen.
Tambûren, harpfen, gîgen
bedürfen ouch geziuges wol.
swaz künste man eht öugen sol,
die müezen hân gerüste,
mit dem si von der brüste

auf herrliche Weise Turniere bestreiten muss,
dem müssen Streitross und Rüstung
schön geschmückt sein:
Ja, er braucht beides,
soll sich seine Dame vor ihm verbeugen.
Tambure, Harfen, Geigen,
müssen ebenfalls hergestellt werden.
Alle Geschicklichkeit und Kunst, die man zeigen soll,
die braucht Werkzeug,
mit dem sie von der Brüstung


[Mit »ros« ist insbesondere das »Streitross« gemeint. »wâpenkleider« übersetze ich mit »Rüstung« auch wenn dies vielleicht falsche Assoziationen weckt (nämlich die Assoziation von blankem Metall); vielleicht wäre »dem müssen Streitross und mit Wappen versehene Kleider schön geschmückt sein« die bessere Variante. »geziuges« dürfte zum schwachen Verb »ziugen« gehören, das laut Lexer auch »verfertigen, herstellen, machen lassen, die kosten wovon bestreiten« meint. Bei der Übersetzung von »brüste« mit »Brüstung« bin ich mir unsicher.]

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