Freitag, 14. März 2014

451-460

ob im belibe der lebetage.
sus wart hin zuo dem wilden hage
daz kint gefüeret al zestunt.
des wart an hôchgemüete wunt
sîn muoter und diu hovediet.
ûz vröuden sich ir herze schiet
dur die küniclichen fruht.
dâ wart vil jâmers mit genuht
begangen unde güebet.
der hof der wart betrüebet

wenn ihm noch Lebenstage blieben.
Also wurde das Kind auf der Stelle
dorthin geführt, wo die Wildnis beginnt.
Deshalb wurde die Fröhlichkeit seiner Mutter
und der Hofgesellschaft in Mitleidenschaft gezogen.
Wegen der königlichen Leibesfrucht
verabschiedete sich das Herz von der Freude.
Dort wurden daraufhin Jammer und Klage
in Hülle und Fülle laut.
Der Hof, er wurde trübselig

[»hac« meint dichtes Gebüsch und/oder eine Einhegung.]

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