Montag, 19. Mai 2014

831-840

an sich vil maniges herzen muot.
si was bescheiden unde guot,
liutsælic, edel unde clâr.
ir lîp, ir güete und ir gebâr
rîlichen wâren vollebrâht.
der Wunsch der hete si bedâht
mit flîze gar, des sît gewis.
si was geheizen Thêtis,
und lac an ir sô grôz gewalt,
daz alliu wazzer manicvalt

zog sie auf sich, damals, und sammelte sie ein.
Sie war verständig und klug,
gerne bei Menschen, dem Adel gemäß und von glänzender Schönheit.
Ihre Gestalt, ihr gutes Wesen und ihr Auftreten
waren auf kostbare Art und Weise gefügt.
Vom Ideal, so wie man es sich vorstellt, wurde sie,
das könnt ihr glauben, mit aller Sorgfalt bedacht.
Genannt wurde sie Thetis
und die Macht, über die sie verfügte,
war so gewaltig, dass alle Formen von Wasser

[Das »guot« im Vers 832 einfach mit »gut« zu übersetzen, scheint mir wenig sinnvoll zu sein (da »gut« heute zu breit ist), deshalb versuches ich es in der Übersetzung mit »verständig und klug«, was eigentlich zwei Mal ein Übersetzungsversuch zu »bescheiden« ist.]

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