Mittwoch, 4. Juni 2014

941-950

het er gezieret und bereit
nâch küniclicher rîcheit;
wan dâ was michel volle.
dar nâch kam her Apolle
ze hove in einer kurzen vrist,
der aller arzenîe list
von êrst in sînem herzen vant.
sîn apotêke was besant
mit im ûf den grüenen plân,
dâ sach man bühsen inne stân

ließ er schmücken und vorbereiten,
wie es sich für königliche Macht und Pracht gehört,
denn dort gabe es alles im Überfluss.
Sehr bald danach
kam zum Hof Herr Apoll,
der als erster alles Wissen um Heilmittel
in seinem Herzen aufgefunden hat.
Seine Sammlung von Arzneimitteln wurde
mit ihm auf das grüne Feld gebracht.
Man konnte darin Büchsen stehen sehen,

[Die »rîcheit« in Vers 942 habe ich mit »Macht und Pracht« übersetzt, um die beiden zentralen Bedeutungsmöglichkeiten des Wortes abzubilden. »plân« ist eher die »Ebene« als das »Feld«, aber »grüne Ebene« klingt in meinen Ohren ein wenig schief.]

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