Montag, 25. August 2014

1391-1400

warfs' einen apfel schœne,
den ich mit lobe krœne
vür alle werden epfel noch,
und was er von zwein stücken doch
z'ein ander wol gelœtet.
ûz golde lieht gerœtet
sîn halbez teil gesmidet was;
daz ander stücke, als ich ez las,
schein durchslagen silberwîz.
an im lac hôher künste flîz

einen schönen Apfel.
Was alle herrlichen Äpfel anbelangt, ist es dieser,
den ich stets mit Lob krönen will;
er war freilich aus zwei Stücken
schön zusammengelötet.
Aus hellem, rötlichen Gold
war seine eine Hälfte geschmiedet;
der andere Teil, so hab’ ich es gelesen,
glänzte durch seinen Besatz silbern weiß.
An ihm zeigte sich große Kunstfertigkeit

[»durchslahen« meint (laut Lexers Handwörterbuch) »mit metallschmuck […] besetzen«.]

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