Donnerstag, 12. März 2015

2481-2490

den im diu minne bære,
ob er niht valschaft wære
und er getriuwe wolte sîn.
wil er der minne liehten schîn
mit valschen muote swerzen,
so erleschent im ir kerzen,
dâ von sîn fröude würde enbrant,
güzze drunder niht zehant
sîn trügelichez gunterfeit.
rîchtuom und edel wîsheit

das ihm die Minne schafft,
wenn er nicht betrügerisch ist,
sondern treu sein will.
Will er das helle Strahlen der Minne
mit schlechter Gesinnung schwärzen,
dann erlöschen ihm ihre Kerzen,
wodurch seine Freude in Brand geriete,
würde er nicht sofort sein trügerisches,
unreines Metall hinein gießen.
Macht, Reichtum und vornehme Weisheit,

[»gunterfeit« ist, laut Lexer, »unreines, vermischtes, verfälschtes gold, metall«.]

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