Montag, 16. März 2015

2501-2510

belîben hie ûf erden.
swaz in dâ nutzes werden
von ungetriuwem muote kan,
dâ vindent si niht anders an,
wan den selben trügesite,
dâ si die minne suochent mite.
Den valsch, den si dâ sæjent,
den snîdents' unde mæjent,
noch anders keiner slahte fruht
wan die vil armen ungenuht,

nicht meine Hoffnung setzen.
Welchen Vorteil sie auch daraus ziehen,
dass sie eine untreue Gesinnung hegen,
sie werden nichts anderes finden
als die gleiche betrügerische Art und Weise,
mit der sie die Minne suchen.
Von der Treulosigkeit, die sie dabei sähen,
schneiden und mähen sie
keine andere Ernte
als das höchst ärmliche Unkraut,

[Soll man »ungenuht« mit Unkraut übersetzen? Oder wäre »Unmäßigkeit« oder »Unvernunft« besser? Oder eine Kombination aus beidem?]

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