Freitag, 20. März 2015

2541-2550

mit vröuden übergüetet.
minn alle tugende brüetet,
sam sîniu kindelîn daz huon.
wer künde tugentlichen tuon,
ob man niht minne pflæge.
nieman sich hôhe wæge
ûf êre und ûf der triuwen hort,
ob minne, daz vil reine wort,
niht wære z’allen stunden
ze herzen im gebunden.‹

Liebreiz und Wonne aller Dinge.
Die Minne brütet alle Tugenden aus
wie das Huhn seine Kinderchen.
Wer könnte tugendhaft handeln,
wenn man nicht mit der Minne umginge?
Niemand würde sich in die Höhe wagen,
zu Ansehen und zum Schatz der Treue,
wenn ihm Minne, das vollends makellose Wort,
nicht zu jeder Zeit
in das Herz gebunden wäre.‹

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