Mittwoch, 23. März 2016

4781-4790

daz Pârîs dâ ze hove was,
dâ von er hôchgemüete las
vil tiefe in sînes herzen grunt.
er was an vröuden ungesunt
gewesen dur daz swære dinc,
daz er den süezen jungelinc
wânde ê mâles hân verlorn.
den kneht von hôher art geborn
het er gesuochet iemer sît.
er was nâch im zer hôchgezît

dass Paris dort am Hof war,
wodurch der würdevolle Mann, tief in seinem Herzen,
viel sammelte, was geheimnisvoll und unergründlich war. 
Seine Freude war krank geworden
durch diese beschwerliche Sache,
dass er den süßen jungen Mann
zuvor glaubte verloren zu haben.
Den von hohem Adel gebornen Knaben
hatte er seitdem beharrlich gesucht.
Er war, ihn zu suchen, zum Fest

[Das Grimm’sche Wörterbuch gibt für »Tiefe« u.a. (mit einem Beleg bei Otfrid von Weißenburg) an: »[…] was nicht offen liegt, verborgen oder geheim, schwer oder nicht zu ergründen, zu erforschen ist […]«.]

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