Samstag, 9. April 2016

4841-4850

ob dâ ze hove wære
ein knappe tugentbære,
Pârîs geheizen und genant.
›jâ,‹ sprach der wirt dô sâ zehant,
›ein jungelinc ist komen her,
der ûf tugende sîne ger
und sînen muot gestellet hât.
der hof mit im geblüemet stât
und mit der liehten clârheit sîn.
ez wart nie knabe sô rehte vîn,

ob dort am Hof
ein anständiger junger Mann sei,
mit Namen Paris geheißen.
›Ja‹, sagte da der Wirt sofort,
›ein junger Mann ist hergekommen,
der seinen Willen und sein Denken
auf Tugend gerichtet hat.
Er ist wegen seiner strahlenden Redlichkeit
eine Zierde des Hofes.
So ganz makellos war noch nie ein Knabe,

[»vîn« scheint mir nicht so ganz leicht zu übersetzen zu sein, da »fein« im Nhd. eher diffus verwendet wird. Mir scheint »makellos« das Gemeinte ganz gut zu treffen.]

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