Mittwoch, 11. Mai 2016

5051-5060

Der hirte, des ich hân gedâht,
den hete dar gelücke brâht
Pârîse z’einer sælikeit.
er stuont ouch an dem ringe breit,
in dem geschirmet wart alsô.
den stich het er gemerket dô,
den Hector wolte hân getân.
des rief er z’im: ›lâ stân, lâ stân!
vil hôchgeborner jungelinc,
beganc niht übellîchiu dinc

Der Hirte, von dem ich gesprochen habe,
den hatte schicksalhafter Zufall dorthin geführt
und das war für Paris ein Glücksfall.
Auch er stand an dem breiten Kampfkreis,
in dem – wie beschrieben – mit den Schilden verteidigt wurde.
Er hatte erkannt, dass Hektor
den Hieb plante,
deshalb rief er ihm zu: ›tu’s nicht, tu’s nicht! –
edler, junger Mann von hoher Geburt!
Tu’ nichts Bösartiges,

[Ich versuche hier (wie schon an anderen Stellen) »gelücke« so zu übersetzen, dass ein Spannungsfeld von »Glück«, »Zufall«, »Schicksal«, »Vorsehung« etc. deutlich wird.]

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