Dienstag, 13. Februar 2018

8551-8560

mit hovelicher wîle grôz,
des sîn tohter dâ verdrôz,
wan si die wîle dûhte lanc.
si tet vil manigen umbeganc
in ir kemenâten wît.
mit leide gienc si bî der zît
vil harte dicke zuo der tür,
dâ si begunde luogen vür,
ob man noch slâfen wolte gân.
ûf unde zuo wart si getân

mit schönen höfischen Stunden,
was wiederum seiner Tochter lästig war,
weil ihr das zu lange dauerte.
In ihren weitläufigen Schlafgemächern
lief sie so manche Runde.
Leidvoll ging sie damals
immer und immer wieder zu der Tür,
um dort vorsichtig zu schauen,
ob man nicht langsam schlafen gehen wollte.
Geöffnet und geschlossen wurde sie

[Ob man hier »kemenate« einfach mit »Zimmer« übersetzen kann? Oder gibt es ein gebräuchliches neuhochdeutsches Wort, das es erlaubt, auf die luxuriöse Ausstattung eines »Kaminzimmers« zu verweisen? Mit den »Schlafgemächern« bin ich nicht wirklich glücklich…]

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